Erfolgsgeschichte des Celler Unternehmens geht weiter / Erweiterungsflächen in Groß Hehlen gekauft
GROSS HEHLEN. Die Erfolgsgeschichte des Celler Unternehmens CeH4 (die chemische Formel für Methan ergänzt um ein kleines „e“, das die Verbundenheit zu Celle betont) geht weiter. Der Anlagenbauer, der technische Ausrüstung für Gasanlagen aller Art fertigt, wird sich vergrößern. Am Hauptsitz der Firma in Groß Hehlen hat CeH4 jetzt ein Nachbargrundstück dazugekauft, auf dem bisherigen Gelände ist es wegen des starken Wachstums des Betriebes zu eng geworden.
CeH4 profitiert von der Energiewende, der Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien. Das Unternehmen entwickelt Lösungen für die Anforderungen, die dabei an die Energieversorger und -erzeuger gestellt werden wie zum Beispiel höhere Umweltauflagen. Stichwort Emissionsvermeidung. „Wenn Leitungen gewartet werden, muss das Gas abgepumpt werden. Dabei darf es nicht in die Umwelt entweichen. Dafür haben wir die Gas-Mücke entwickelt“, erklärt Florian Hupka, neben Michael Titz Geschäftsführer von CeH4. Der große Vorteil: Die Gas-Mücke ist mobil. „Sie kann einfach auf einen Anhänger verladen werden“, so Hupka. Umpumpvorgänge bei Reparaturen und sonstigen Leitungsarbeiten werden so für die etwa 70 Stadtwerke und Energieversorger sowie die 50 Industriebetriebe, die zu den Kunden von CeH4 gehören, vereinfacht.
Das Celler Unternehmen beschäftigt sich zudem mit Wasserstoff und Biogas. 2009 gelang es CeH4 als erstem Unternehmen, Biogas ins Netz einzuspeisen. Durch die Energiewende ist dieser Geschäftsbereich weiter gewachsen. „Das ist ein Boom, der vorher in dieser Form nicht da gewesen ist“, erklärt Hupka.
Biogas ist auch ein Grund, warum CeH4 expandieren muss. „Wir fertigen Anlagen für die Einspeisung von Biogas. Dabei montieren wir Module, die schon einmal sechs mal sechs Meter groß sein können. Die Montage findet auf unserem Außengelände statt, weil es praktischer ist, als es beim Kunden vor Ort zu machen“, erklärt Uwe Hohl, Marketingleiter von CeH4.
Doch die Flächen stoßen schon seit einiger Zeit an ihre Grenzen. 2006 am Celler Waldweg gegründet, war CeH4 2010 nach Groß Hehlen gezogen. Hier stehen auf den insgesamt 9000 Quadratmetern, die das Grundstück umfasst, 600 Quadratmeter für Büroflachen und 2500 Quadratmeter für die Produktion zur Verfügung. Die Außenflächen von CeH4, das sich 2020 der RMA Unternehmensgruppe im Rheingau anschloss, sind allerdings schon durch Parkplätze und Firmenfahrzeuge stark in Anspruch genommen.
Der Betrieb, der allein im vergangenen Jahr die Mitarbeiterzahl von 85 auf derzeit etwa 100 erhöht hat, stand vor einer schweren Entscheidung: Neubau an einem anderen Standort oder Erweiterung vor Ort? Hupka: „Wir haben hier schon viel investiert. Eine Erweiterung am jetzigen Standort wäre günstiger und wir fühlen uns mit dem Ortsteil auch sehr verbunden. Zum Glück hat sich in dieser Situation die Gelegenheit ergeben, ein Nachbargrundstück, auf dem eine ehemalige Lkw-Werkstatt untergebracht war, zu kaufen.“
Mit den insgesamt 4000 Quadratmetern, die CeH4 nun ab April zusätzlich zur Verfügung stehen, gibt es nicht nur mehr Platz, um die Parkplatzsituation für die Mitarbeiter zu entspannen. „Auf dem Gelände gibt es auch eine Halle, die wir für unsere Zwecke umbauen können“, erläutert Hohl. Des Weiteren hätte man dann mehr Flächen für die Außenmontagen.
Das neue Grundstück passt auch deswegen gut in die Planungen der Geschäftsführung, weil CeH4 auch die Mitarbeiterzahl weiter erhöhen möchte. „Wir könnten noch ein gutes Dutzend weiterer Leute gebrauchen“, erklärt Hupka. Im Ingenieursbereich sehe die Lage zwar entspannt aus, zusätzliches Personal werde hingegen auf der handwerklichen Ebene benötigt. „Am dringendsten suchen wir Anlagenmechaniker, die bereit sind, auf Wochenmontage zu gehen“, so Hupka. Generell sei jeder willkommen, „der etwas mit Metall gemacht hat und technisches Verständnis mitbringt. Wir haben auch schon Aluminiumbauer und Leute aus der Kfz-Branche eingestellt.“